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Die Katze, die nach den Sternen griff – Überraschende Mitteilungen für unverbesserliche Katzenfreunde | Ehrenwirth Verlag 2008 | 176 Seiten mit 34 Abbildungen | Fest gebunden mit Schutzumschlag | € 14,95

Aus der Ankündigung des Verlages: Detlef Bluhm hat ein Kaleidoskop des Katzenwissens zusammengestellt, das viel Überraschendes und Neues zu bieten hat. So lernen wir einige bekannte Persönlichkeiten und ihre Katzen kennen, wandern in Kunst und Literatur auf Katzenpfaden und entdecken die Katze in unserer Sprache. Wollten Sie beispielsweise immer schon wissen, woher dieser lästige »Kater« kommt? Oder kennen Sie die Hauptstadt der Katzen? Wussten Sie, dass zahlreiche amerikanische Präsidenten, Charles Bukowski oder James Dean besondere Beziehung zu Katzen pflegten? Was englische Katzenhalter über ihre Lieblinge sagen oder woher die Hauskatze kommt? Was Sie schon immer über Katzen wissen wollten, erfahren Sie in diesem Buch.

Presse

Sogar Katzenfreunde, die bislang meinten, schon alles über ihre Lieblinge zu wissen, werden staunen. Oder wussten Sie, dass der aktuelle Papst nach dem Tod seines Vorgängers eigentlich nach Deutschland zurückkehren wollte, um in aller Ruhe ein Buch über Katzen zu schreiben? Haben Sie jemals vom inzwischen verschwundenen Sternbild der Katze gehört? Oder von Kuching, der (wirklich existierenden) Hauptstadt der Katzen? Dieses Buch ist eine Fundgrube …
Neues Deutschland vom 29. November 2008

Wussten Sie, dass Ernst Ludwig Kirchner mehr Katzen malte, als andere Künstler des 20. Jahrhunderts? Wussten Sie, dass die erste Katze der abendländischen Musikgeschichte bereits 1480 im Glogauer Liederbuch auftrat? Wussten Sie, dass die Katze im Film »Der Pate« mit ihrer Anderthalbminutenszene nicht im Drehbuch stand?  Sie wussten es nicht? Dann sind Ihnen wohl die Bücher von Detlef Bluhm bisher entgangen.
Sächsische Zeitung vom 29. Oktober 2008

Fast schon ein Muss für Katzenfans: Das neueste Buch von Detlef Bluhm!
Geliebte Katze 12/2008

Ein unterhaltsames und lehrrreiches Kaleidoskop hat Detlef Bluhm in seiner neuen Liebeserklärung an die Katze zusammengestellt. Nach seinen Büchern »Katzenspuren« und »Die Katze, die Anchovis liebte« bietet er auch hier wieder viel Überraschendes und Neues. So lernen wir einige bekannte Persönlichkeiten und ihre Katzen kennen, wandern in Kunst und Literatur auf Katzenpfaden und entdecken die Katze in unserer Sprache.
Kultur & Genießen vom 6. November 2009

Leseprobe

Triumph über Voltaire – Das Sternbild der Katze

Der Hochschullehrer und Publizist Joseph-Jérome Lalande (1732-1807) verstand es gut, von sich reden zu machen: Als Direktor der Pariser Sternwarte legte er 1795 nicht nur das mit 47.390 Sternpositionen umfassendste astronomische Verzeichnis seiner Zeit vor, er reiste mit dem Ballon, ließ durch die Ankündigung eines Planetenzusammenstoßes in Paris eine Massenpanik ausbrechen und leitete eine Initiative zur Bekämpfung der Angst vor Spinnen. Der umtriebige Professor setzte als Rektor des Collège de France die Zulassung von Studentinnen durch, protegierte den raschen Weg seine Lebensgefährtin zur ersten Professorin für Astronomie und mußte sich als Reaktion auf seinen lauthals verkündeten Atheismus gefallen lassen, daß man ihm unterstellte, er sei nur deshalb Atheist, weil Gott ihm ein so häßliches Gesicht gegeben hatte.

Vor allem aber ärgerte er sich über seinen Zeitgenossen Voltaire, der Katzen nicht mochte und sich öffentlich darüber freute, daß der Katze die Aufnahme in den Kanon der 33 Sternbildtiere erfolgreich verwehrt worden war. Knapp 30 Jahre nach Voltaires Tod setzte Lalande um 1800 triumphierend das Sternbild der Katze durch und nannte es Felis. »Es gab schon dreiunddreißig Tiere am Himmel. Ich habe ein vierunddreißigstes eingeführt«, verkündete er stolz in seiner Astronomischen Bibliographie. Da fügte es sich gut, daß sein Berliner Kollege Johann Elert Bode (1747-1826) gerade dabei war, den ersten größeren Sternenatlas vorzubereiten, der schon durch sein Format beeindruckte und 1801 unter dem Titel Uranographia sive astrorum descriptio erschien. Auf 20 riesigen Tafeln verzeichnete er 17240 Sterne, und auf Tafel XIX dieser Inkunabel astronomischer Gelehrsamkeit erscheint die Katze, etwas in die Zange genommen von der Hydra und dem Sternbild der Luftpumpe. Vielleicht schaut die Katze deshalb etwas griesgrämig drein, vielleicht hat sie auch geahnt, daß ihr der Himmelsplatz nicht lange vergönnt sein würde. In Deutschland jedenfalls tauchte ihr Sternbild 1865 letztmalig in Meyers Lexikon auf, und 1882 stellte der populäre Astronom Camille Flammarion (1842-1925) in seinem Buch Die Sterne und die Merkwürdigkeiten des Himmels mit unüberhörbarer Genugtuung folgende fest: »Dieses letzte Sternbild [der Katze] ist mehr als überflüssig, und es ist von selbst von den modernen Karten verschwunden. Die kleinen Sterne, die zu seiner Gestaltung gedient hatten, sind wieder zur Hydra und zur Luftpumpe zurückgekehrt.«

Der Name Lalande dagegen lebt fort. Nach ihm ist in Verbindung mit der Ziffer 21185 ein schwacher roter Stern der Spektralklasse M2 benannt, der nur 8,3 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt seine einsamen Kreise zieht.